Der Landessportbund Sachsen (LSB) ruft den Freistaat und die Kommunen dazu auf, bei der Verteilung des Bundes-Sondervermögens „Infrastruktur und Klimaneutralität“ den organisierten Sport in Sachsen zu bedenken. Mindestens 10 Prozent des Landesanteils sollen nach Auffassung des Verbandes gezielt in die Sanierung und Modernisierung von Sportstätten fließen.
„Der Investitionsstau in den sächsischen Sportstätten ist immens. Allein bei den kommunalen Anlagen beläuft er sich auf mindestens 374 Millionen Euro“, betont LSB-Präsident Ulrich Franzen. Dies belegt die Sportstättenerhebung 2024 des Sächsischen Staatsministeriums des Innern, an der sich drei Viertel der Kommunen im Freistaat beteiligt haben.
Die Erhebung zeigt: Viele städtische und vereinseigene Sportanlagen sind in die Jahre gekommen und dringend sanierungsbedürftig. Besonders der Breiten- und Kindersport leidet unter dieser Situation. „Das Sondervermögen des Bundes bietet nun eine einmalige Chance, den Sport fit für die Zukunft zu machen und die Lebensqualität in unseren Städten und Gemeinden nachhaltig zu stärken“, so Franzen.
Der LSB rechnet vor: Wenn der Freistaat wie gesetzlich geregelt über zwölf Jahre hinweg jährlich Mittel aus dem Sondervermögen erhält, würde bereits ein Zehntel davon reichen, die Modernisierung der Sportstätten in Sachsen entscheidend voranzubringen. „Eine solche Investition zahlt sich mehrfach aus – für Vereine und ihre Mitglieder, aber vor allem für die gesamte Gesellschaft“, erklärt der LSB-Präsident. „Nur mit funktionsfähigen Sportstätten können unsere Vereine weiterhin ihre wichtige Rolle für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Bildung und Gesundheit erfüllen.“
Positiv wertet der Landessportbund, dass die sächsische Politik die Bedeutung des Sports bereits anerkennt. Dies wurde nicht nur durch die Zugeständnisse im aktuellen Doppelhaushalt deutlich, sondern auch in der Tatsache, dass der Sport als Förderzweck im Gesetz zum Sachsenfonds verankert ist, welcher sich aus dem Sondervermögen des Bundes finanziert.
Nun gelte es, diese Chance konsequent zu nutzen. „Für eine starke Sportlandschaft in Sachsen rufen wir das Land, die Kommunen und die kreisfreien Städte auf, gemeinsam mutig zu investieren. Der organisierte Sport steht bereit, seine Erfahrung einzubringen und Lösungen umzusetzen“, so Franzen.


