Mitten im pandemiebedingten Lockdown, der unsere Sportvereine viele fast ein Jahr daran gehindert hat, Bewegung und Gesundheit mit ihren 27,8 Millionen Mitgliedern umzusetzen, kamen sehr positive Nachrichten von der Deutschen UNESCO-Kommission. Die „Gemeinwohlorientierte Sportvereinskultur” wurde in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Damit wird die großartige gesellschaftliche Leistung unserer rund 90.000 Sportvereine auf eine wertvolle Art und Weise gewürdigt. Dies ist in diesen schwierigen Zeiten ein Mutmacher, der uns alle im Sport anspornt, alles dafür zu tun, diese „ausgezeichnete Kultur“ auch in Zeiten der Pandemie sowie darüber hinaus in all seiner Vielfalt zu erhalten.
„Die Deutsche UNESCO-Kommission besiegelt damit die weltweite Alleinstellung der 90.000 Vereine unter dem Dach von SPORTDEUTSCHLAND. Das stellt zugleich eine ganz besondere Würdigung des Engagements von ca. 8 Millionen Ehrenamtlichen im Sport dar. Nun kann das System wieder aktiv werden und seine besonderen gesellschaftlichen Leistungen nachhaltig unter Beweis stellen.
Mit der Auszeichnung als „Immaterielles Kulturerbe“ wird auch die Arbeit der Millionen von ehrenamtlichen Menschen gewürdigt, die tagtäglich mit ihrem Engagement dazu beitragen, dass die Sportvereine sich seit inzwischen mehr als 200 Jahren kontinuierlich weiter entwickeln und allen gesellschaftlichen Umbrüchen, Kriegen, Veränderungen und Pandemien getrotzt und diese mit viel Kreativität und Innovationskraft überwunden haben. Um diese Einsatzbereitschaft sichtbar werden zu lassen und angemessen auszuzeichnen, hatte der DOSB die Bewerbung im Jahr 2017 auf den Weg gebracht.
„Wir sind stolz und glücklich, dass die Kommission unseren Argumenten gefolgt ist. Sie hat die Gemeinwohlorientierung unserer Strukturen herausgehoben und explizit darauf hingewiesen, dass die Sportvereine wichtige gesellschaftliche Werte vermitteln“, freut sich DOSB-Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker. „Die Sportvereine prägen das gesellschaftliche Leben in Deutschland auf wertvollste Weise und bieten vielfältige Möglichkeiten ehrenamtlicher und zivilgesellschaftlicher Teilhabe.“
Hingewiesen wurde in dem positiven Bescheid der Kommission u.a. auch auf den integrativen Charakter der Sportvereine, der auf dem generationenübergreifenden Angebot, dem bürgerschaftlichen Engagement, lokalen Identifikationsmöglichkeiten und sozialen Interaktionen beruhe. Das Komitee hob aber auch hervor, dass in der Bewerbung kritische Faktoren wie Leistungsdruck und Doping offen thematisiert und diese entkräftet wurden.