Am 3.Mai hatte der Kreissportbund alle Mitglieder zur Jahreshauptversammlung Kitzscher eingeladen. Rund 70 Vereinsvertreter folgten der Einladung in das Rathaus nach Kitzscher.
Präsident Wolfgang Klinger trug den Rechenschaftsbericht des Kreissportbundes vor. Neben dem ausdrücklichen Dank an alle Mitglieder für die geleistete Arbeit in den Vereinen konnten auch bemerkenswerte Zahlen präsentiert werden. Obwohl zum Stichtag 10.Januar vier Vereine weniger aus dem Landkreis Leipzig unter dem Dach des Landessportbundes organisiert sind, konnte die Sportfamilie des Landkreises um 602 Mitglieder auf insgesamt 41.913 anwachsen. Damit verzeichnet der Kreissportbund den dritthöchsten Mitgliederzuwachs der 13 sächsischen Kreis- und Stadtsportbünde nach Dresden und Leipzig. Besonders im ländlichen Raum zeugt dies von der sehr guten Arbeit der Sportvereine. Einen besonders hohen Zuwachs gab es in den Vereinen Bornaer SV 91, BSC Victoria Naunhof, AktivSport Saxonia, FSV 1921 Brandis und dem Falkenhainer SV 1898. Die Zuwächse generierten sich bei den Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre hauptsächlich aus dem Bereich der 7-14 Jährigen und bei den Erwachsenen aus dem Altersbereich 50 Plus. Bei den jungen Erwachsenen 19-26 Jahre und den 41-49 Jährigen waren die Mitgliederzahlen rückläufig,was sich durchaus mit den Herausforderungen der gesellschaftlichen Gegebenheiten erklären lässt.
Das Sächsische Kindersportabzeichen FLIZZY (für 3-6/7-jährige) wurde im vergangenen Jahr von 783 Kindern in Kooperation mit den Vereinen und Kindertagesstätten abgelegt. In Zusammenarbeit mit den Vereinen und Schulen unseres Landkreises konnte der KSB das Projekt Deutsches Sportabzeichen als Teil der Arbeit des Kreissportbundes attraktiver gestalten. Nachdem wir dreimal in Folge den zweiten Platz erreicht haben, konnten wir im vergangenen Jahr von allen 13 Kreis- und Stadtsportbünden erstmals Rang eins erobern. Insgesamt wurden im Landkreis 3.690 Sportabzeichen abgelegt, davon 3.243 von Kindern und Jugendlichen. Das sind 532 Abzeichen mehr als im Jahr 2016. Dieses Ergebnis zeigt, dass das Sportabzeichen als Fitnesstest von Vereinen und Schulen immer besser angenommen wird.
Im Kreissportbund werden die Themen Engagemententwicklung und Integrations-/Inklusionsarbeit weiter verankert. Damit wird der Bedeutung dieser Themen zunehmend Rechnung getragen. Für die Sportvereine wird es auch 2018 weitere Informations- und Beratungsangebote geben. Auch zum brandaktuellen Thema Datenschutz wird der KSB seinen Mitgliedern aktive Unterstützung anbieten.
Der leistungs- und wettkampfbezogene Sport als eine wichtige Aufgabe der Sportfachverbandsarbeit kann nur durch eine gute Zusammenarbeit der Fachverbände mit den Vereinen garantiert werden. Talentierte Kinder und Jugendliche weiterhin in einem der regionalen Talentstützpunkte zu fördern ist das Anliegen der Stützpunktarbeit. Im Landkreis werden z.Z. an 14 Talentstützpunkten und 11 Sportarten junge Talente gefördert. Insgesamt werden 39 Landeskadersportler und 11 Bundeskadersportler auf eine leistungssportliche Laufbahn und damit auf die Eliteschulen des Sports vorbereitet. Leider wird es in den Sportverbänden aus verschiedenen Gründen immer schwieriger, geeignete Talente für ihre Sportart zu finden. Dafür dürfte die erst kürzlich veröffentlichte Nachricht vom Wegfall der dritten Sportstunde, eine schlechte Entscheidung und ein falsches Signal der Politik für die Entwicklung des Sports und unserer Kinder sein.
Im vergangenen Jahr war das öffentliche Leben in den Städten und Gemeinden unseres Landkreises von vielen sportlichen Höhepunkten geprägt. Die Markkleeberger 7-Seen-Wanderung lockte beispielsweise wieder tausende Freizeitsportler und Familien in die schöne Natur unserer Seenlandschaft. Aber auch überregionale Meisterschaften wie der Muldental-Triathlon zogen viele Wettkämpfer aus Nah und Fern in ihren Bann. Dabei bewiesen die Vereine, Verbände und Kommunen unseres Landkreises, dass sie gemeinsam mit unzähligen ehrenamtlichen Helfern in der Lage sind, größte Herausforderungen sowohl im Leistungs- als auch im Breitensport zu meistern.
Zu den traditionellen sportliche Höhepunkte unter Regie des Kreissportbundes zählten auch im Jahr 2017 die Sportlerehrungen der Kinder und Jugendlichen sowie der Erwachsenen, das Integrationssportfest und das Seniorensportfest. Bei der Muldentaler Radlertour ist der KSB ebenso Mitveranstalter. Auch die Sparkassen- Kinder- und Jugendspiele wachsen weiter. Im vergangenen Jahr waren über 4.300 Teilnehmer aktiv dabei.
Als anerkannter Bildungspartner des Landessportbundes ist die qualitätsorientierte Bildungsarbeit ein Anspruch bei der Aus- und Fortbildung von Übungsleitern der wir einerseits große Aufmerksamkeit widmen und andererseits für die weitere Entwicklung große Bedeutung beimessen. Im Ergebnis unserer Ausbildung im Profil „Erwachsene/Ältere“ und dem Profil „Kinder/Jugendliche“, konnten 30 Sportfreunde die Lizenzausbildung erfolgreich abschließen, 61 den Grundlehrgang absolvieren und 102 Sportfreunde ihre bestehende Lizenz verlängern.
Kinder sollen im Verein auch die Chance haben, ihre eigenen Ideen umzusetzen, Verantwortung zu übernehmen und sich weiterentwickeln zu können. Dadurch bindet man sie stärker an den Verein und kann später aus einem soliden Fundament junge Ehrenamtliche gewinnen. Deswegen haben sich der KSB-Vorstand und die Sportjugend in einer gemeinsamen Vorstandssitzung im vergangenen Jahr ausgetauscht und über die Idee eines Sportjugend-Fonds zur Förderung von jungem Engagement in den Sportvereinen beraten. Mit der Zustimmung des KSB-Vorstandes erarbeitete die Sportjugend im vergangenen halben Jahr eine Förderrichtlinie, die einen niedrigschwelligen Zugang zu finanziellen Zuschüssen für die Projekte von engagierten, jungen Vereinsmitgliedern darstellt. Die finanzielle Förderung von bis zu 500€ je Projekt geht einher mit dem Angebot, die Vereine bei der Planung solcher Projekte zu beraten. Voraussetzung ist jedoch, dass Jugendliche den Antrag ausfüllen und ihre Ideen einbringen. Der Fördertopf wurde vom Vorstand vorerst mit 5.000€ bewilligt. Weitere Informationen erhalten die Sportvereine demnächst gesondert.
Im Rahmen der Veranstaltung durfte die Ehrung langjähriger und verdienstvoller Ehrenamtlicher der Sportvereine nicht fehlen. Simone Dögnitz (Wurzener Rudervereinigung), Renate Otto (Kassenprüferin Kreissportbund), Jörg Petermann (TTV Chemie Böhlen) und Ingo Dießner (Bornaer SV 91) mit der KSB-Ehrenmedaille ausgezeichnet.
Danach folgte der Bericht des Schatzmeisters Andrea Woda mit den Zahlen zum Jahresabschluss 2017 und die Vorstellung des ausgeglichenen Haushaltplans 2018 in Höhe von 562.300 Euro. Im Bericht der Kassenprüfer attestierte Frau Otto dem KSB eine vorbildliche Finanzarbeit und empfahl den Anwesenden die Entlastung des Präsidiums.
Sowohl der Bericht des Präsidenten als auch der Jahresabschluss wurden von den Mitgliedern einstimmig bestätigt und dem Präsidium damit für das Jahr 2017 die Entlastung erteilt. Ebenfalls ohne Gegenstimme und Enthaltung wurde der vorgestellte Haushaltsplan 2018 von den Anwesenden beschlossen.
Wolfgang Klinger bedankte sich sowohl für die angenehme Atmosphäre am Hauptausschussabend als auch für die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Vereinen und dem Kreissportbund.