Digitalisierung – da denken erst mal viele an eine neue Webseite und Social Media, also Facebook, Instagram und Co.. Sicher, sowohl eine für mobile Endgeräte optimierte Website als auch eine Präsenz auf Social Media Kanälen gehört heute zum modernen Verein dazu. Jedoch ist das nur ein kleiner Bereich.

Digitalisierung bedeutet auch, dass Vereine nach und nach interne Prozesse auf digitale Wege umzustellen. Es heißt, dass analoges Vereinsmanagement durch digitale Technologien vereinfacht und beschleunigt wird.

Letztendlich bedeutet Digitalisierung im Verein auch, dass die gesamte interne und externe Kommunikation sowie Verwaltung nicht mehr nur mit Hilfe von Stift und Papier stattfindet, sondern dass wir Vereine uns öffnen für die Wege und Möglichkeiten der digitalen Welt.

„In einem Verein geht’s doch gerade darum, sich mal persönlich zu treffen, zu vernetzen und das nicht auch noch in’s Internet zu verlagern!“

Wir organisieren uns schließlich in Vereinen, um gemeinschaftliche Ideen umzusetzen, Dinge zu bewegen und persönlich miteinander ins Gespräch zu kommen. Wenn man neue Technologien als Chance sieht, weil sie uns Möglichkeiten zur Vereinfachung, Beschleunigung und zum Netzwerken schenkt, kann dies eine große Bereicherung für das Vereinsleben sein und die Ehrenamtlichen haben dadurch mehr Zeit für die wirklich wichtigen und sinnstiftenden Dinge im Verein. Dazu gehören vor allem die Pflege der Gemeinschaft, persönliche Begegnung und Spaß.

Den Verein schrittweise zu digitalisieren ist, ähnlich wie gute Nachwuchsarbeit, eine Investition in die Zukunft. Bevor man entsprechende Schritte einleitet sollte man sich ernsthaft mit den konkreten Bedürfnissen der Vereinsmitglieder auseinandersetzen. Was fordern oder wünschen sich die Vereinsmitglieder? Kürzere Kommunikationswege? Digitale Öffentlichkeitsarbeit? Besseren Informationsfluss? Die Integration von online Vereinsverwaltungen und Apps? Als nächstes gilt es, die analogen oder noch nicht vollständig digitalen Prozesse im Verein einmal genauer unter die Lupe zu nehmen: Welche Prozesse könnten sich mit Hilfe digitaler Technologien vereinfachen lassen? Welche Arbeitsschritte verschlingen aktuell einfach viel zu viel Zeit?

Kleine Vereine werden sicherlich nicht so stark mit dem Einsatz von digitalen Medien kon-frontiert werden als größere Vereine. Dennoch sollten sich alle Vereine grundsätzlich damit auseinandersetzen, welche der aktuell verfügbaren digitalen Lösungen die Arbeit in der Verwaltung und für die Ehrenamtlichen erleichtern können. Vereine sollten ihr Image weiterhin stärken, um auch zukünftig für Mitglieder attraktiv zu bleiben und sich von kommerziellen Anbietern im Sport abzuheben. Möglicherweise gewinnen Vereine durch eine höhere Attraktivität auch mehr engagierte Menschen, die bereits heute dringend in den Vereinen benötigt werden. Hier geben wir euch einen ersten Überblick, welche Bereiche das Thema überhaupt betrifft.

Digitalisierung betrifft viele Bereiche. Es geht los mit intelligenten Sportstätten oder Vereinsheimen. Zum Beispiel mit der Frage, ob auf dem Vereinsgelände WLan zur Verfügung stehen soll. Energieeffiziente Heiz- und Beleuchtungssysteme können helfen, Stromkosten zu sparen und der Zugang zu Sportstätten könnte beispielsweise mit Transpondern geregelt werden, um dies einfacher zu handhaben.

In Vereinen mit Gesundheits- und Rehabilitationssportangeboten können digitale Lösungen den datenschutzkonformen Umgang mit den sensiblen Gesundheitsdaten vereinfachen. Auch in leistungssportlich ambitionierteren Sportvereinen können Gesundheitsdaten mittels digitalen Technologien (z.B. Sportuhren) erhoben werden und zur systematischen Leistungssteigerung vom Trainer genutzt werden.

Der vorerst wichtigste Anwendungsbereich ist jedoch die Mitgliederverwaltung und Buchhaltung im Verein.

Schon seit einiger Zeit müssen Vereine in Sachsen die Meldung ihrer Vereinsdaten an die Dachverbände online im Verminet abgeben. Auf dieser Grundlage können Vereine dann den Förderantrag Breitensportentwicklung online ausfüllen, ausdrucken und rechtsverbindlich unterschrieben einreichen.

Im Fußball wurden nach und nach alle Prozesse rund um die Spieltagsorganisation digitalisiert. Dafür gibt es das DFBnet. Auch andere Verbände nutzen eigene Plattformen für die Organisation ihres Wettkampfbetriebes oder sind dabei, die Digitalisierung voran zu bringen.

Für die Sportvereine selbst gibt es eine Reihe verschiedener Softwarelösungen zur allgemeinen Mitgliederverwaltung. Die Funktionen umfassen im generellen neben einer umfassenden Mitgliederverwaltung mit praktischer Geburtstagserinnerung und Beitragsverwaltung auch Buchhaltungslösungen. Es gibt aber auch die Möglichkeit Termine abzustimmen, Serienbriefe- oder E-Mails zu verschicken oder ein Vereinsorganigramm zu erstellen und Aufgaben zu organisieren. Meist gibt es dazu auch mobile Apps, sodass man jederzeit und überall Zugriff auf die Daten hat und Eintragungen vornehmen kann. Einige Anbieter arbeiten auch daran, dass die Mitgliederstatistik per Knopfdruck aus dem Verwaltungsprogramm direkt in das Verminet übertragen werden kann.

Derzeit gibt es unter anderem folgende Lösungen auf dem Markt:

Eine Empfehlung einer Softwarelösung ist nicht möglich, da jeder Verein andere Erwartungen an eine Vereinsverwaltungssoftware hat. Bei weiterführenden Fragen stehen wir gern zur Verfügung.

 

Weiterhin bieten wir euch an, in Beratungsgesprächen, bzw. einem Workshop eure konkreten Anliegen zu diesem Thema zu besprechen.

Sendet uns bei Interesse bitte ein E-Mail an: r.schober@ksb-ll.de

 

Weiterhin bieten wir eine Fortbildung zum Thema an:

Die Kurzschulung „Ehrenamtsfreundliche und digitale Vereinsführung“ findet am 07. Oktober statt. Die Veranstaltung ist für Mitgliedsvereine kostenfrei. Hier könnt ihr euch dafür anmelden.