Durch den Überfall Putins auf die Ukraine flüchteten innerhalb von zwei Wochen bereits über 3 Millionen Menschen aus dem Kriegsgebiet. Die Geflüchteten kommen nun täglich, von den Ereignissen traumatisiert, in Deutschland an und werden in alle Bundesländer verteilt. Im Landkreis Leipzig werden Prognosen zu Folge in Kürze etwa 5000 Vertriebene erwartet.

Landrat Henry Graichen und KSB-Präsident Andreas Woda bitten die Sportvereine im Landkreis Leipzig nun um Unterstützung.

Für die meisten Menschen hierzulande war es sicherlich ein Schock, als die Medien am 24. Februar über die ersten Kriegshandlungen in der Ukraine berichteten. Der allergrößte Teil der Gesellschaft zeigt sich solidarisch und versucht, zu unterstützen durch Geld- oder Sachspenden oder das Angebot von Unterkünften. Vereine können ebenfalls ihren Beitrag leisten.

Kreissportbund-Präsident Andreas Woda ruft die Sportvereine auf:

„Wir bitten unsere Sportvereine im Landkreis, zu prüfen, inwieweit kurzfristige Unterstützung möglich ist! Zunächst geht es akut vor allem um die Unterbringung von Geflüchteten, aber natürlich auch um die vorübergehende Integration der Geflüchteten in und durch den Sport. Hier können wir als Gemeinschaft zusammenrücken und Hilfe leisten.“

Versicherungsschutz für Geflüchtete aus der Ukraine

Der Landessportbund hat kurzfristig für seine Mitgliedsvereine den Versicherungsschutz erweitert. Konkret bedeutet dies, dass Geflüchtete aus der Ukraine, die sich in einem Verein sportlich betätigen wollen, einen Versicherungsschutz über die ARAG Sportversicherung haben, auch wenn sie keine Mitglieder im Verein sind. Diese Deckung gilt bei der Teilnahme am normalen Sportbetrieb. Darüber hinaus besteht auch ein Versicherungsschutz für Geflüchtete, falls Vereine spezielle Sportangebote für diese Zielgruppe organisieren. Es sei drauf hingewiesen, dass die Sportversicherung ausdrücklich auch für Geflüchtete aus der Ukraine gilt. Grundsätzlich besteht dieser Versicherungsschutz in erster Linie für Unfälle und Haftpflichtschäden.

Bei Fragen rund um sportliche Angebote im Verein steht Integrationslotsin Carola Heinze unter Tel.: 034293/464092, E-Mail: c.heinze@ksb-ll.de zur Verfügung.

Bitte von Landrat Henry Graichen:

„Trotz der enormen Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung zur Bereitstellung von Wohnraum gehe ich davon aus, dass diese allein nicht ausreichen werden, um alle Hilfesuchenden unterzubringen. Darüber hinaus wird auch die Beschulung der Kinder und das Angebot an Sprachkursen für die Erwachsenen eine räumliche Herausforderung darstellen. Ich wende mich daher mit 3 konkreten Anfragen an den Kreissportbund bzw. an Ihre Mitglieder“:

1. Thema Unterbringung von Geflüchteten

Wir bitten unsere Sportvereine, zu prüfen, ob in Vereinsträgerschaft ein Vereinshaus oder Sportlerheim besteht, welches temporär für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden könnte, wenn alle anderen Kapazitäten erschöpft sind? Gesucht werden Objekte, in denen ein oder mehrere größere Räume, darüber hinaus auch eine Küchenzeile sowie Sanitäranlagen mit Dusche vorhanden sind. Eine Waschmaschine wäre ideal, ist aber nicht Voraussetzung. Seitens des Landkreises könnten Schränke, Betten und Trennwände (sofern erforderlich) bereitgestellt werden. Es ist so angedacht, dass die Flüchtlinge selbst kochen und die Räume auch selbst sauber halten.

Sollten sich seitens der Vereine entsprechende Möglichkeiten ergeben, bitte ich um sehr zeitnahe Meldung an: unterbringung.asyl@lk-l.de, am besten mit Angabe der Grundfläche und Ausstattung sowie, soweit vorhanden, von Grundrissen oder Bildern. Konkrete Rückfragen richten Sie gern an Tel.: 03437 984 5574.

Die Kolleginnen und Kollegen des Ausländeramtes kommen dann zeitnah auf Sie zu und besprechen vor Ort die weiteren Handlungsschritte sowie die vertragliche Gestaltung.

2. Beschulung bzw. Betreuung der Kinder

Weiterhin werden auch für die Beschulung bzw. zurtagesstrukturierenden Betreuung der Kinder dezentrale Räumlichkeiten seitens des Landesamtes für Schule und Bildung gesucht. Sollten sich die Vereinsräumlichkeiten dahingehend eignen, melden Sie sich gern bei Frau Kerstin Gärtig Tel: 0341 4945 608, E-Mail: kerstin.gaertig@lasub.smk.sachsen.de.

3. Deutschkurse / Integrationskurse für Erwachsene

Auch die Volkshochschule des Landkreises Leipzig sucht noch Räume für die Durchführung von Sprachkursen. Benötigt wird eine Kapazität von etwa 20 Sitzplätzen. Sollten sich die Räumlichkeiten dafür eignen, bitte ich um Mitteilung an: Tel: +49 3433 744633-30, E-Mail: claudia.gruhne@vhs-lkl.de

Vielen Dank an alle, die Unterstützung leisten!

Wir sind solidarisch mit der Ukraine!

 

Im Folgenden finden Sie einen vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS) bereitgestellten Flyer mit Erstkontakten für Geflüchtete aus der Ukraine, die im Freistaat Sachsen ankommen.