Sportlerwahl: Diesmal stehen die Trainer und Trainerinnen im Mittelpunkt

In diesem Jahr ist alles ein bisschen anders und ja, doch wieder irgendwie alles beim Alten. Die Rede ist von der Sportlerwahl im Landkreis Leipzig. Die wird wie immer vom Kreissportbund in Zusammenarbeit mit der Leipziger Volkszeitung und der Sparkasse Leipzig ausgerichtet. Soweit das bekannte Prozedere.

Neu hingegen: Wegen der ausgefallenen Wettkämpfe in der vergangenen Saison stehen diesmal nicht die Sportler und Sportlerinnen zur Wahl. Vielmehr rücken die Menschen in den Mittelpunkt, die den Trainingsbetrieb am Laufen halten. „In diesem Jahr stehen Trainer und Nachwuchstrainer zur Wahl“, erklärt der stellvertretende Geschäftsführer des Kreissportbundes, Jörg Heidemann. Lange haben die Verantwortlichen darüber gebrütet, wie die traditionsreiche Wahl in Zeiten von abgesagten Wettbewerben, ausgefallenen Sportfesten und verschobenen Fußballspielen über die Bühne gehen soll.

„Mit der Wahl der besten Trainer und Nachwuchstrainer rücken wir das Ehrenamt viel mehr in den Mittelpunkt“, sagte René Schober. Also diejenigen Personen, die in den Sportvereinen Tag für Tag, Woche für Woche die Stange halten. Sich um Trainingsabläufe kümmern, weit vor den Sportlern und Sportlerinnen auf dem Platz oder in der Halle stehen, um die Übungseinheiten aufzubauen. Diese Einheiten müssen Zuhause vor- und teilweise auch nachbereitet werden. Zudem kommt, dass Trainer und Trainerinnen auch an den Wochenenden unterwegs sind, um mit ihren Schützlingen zu Wettkämpfen zu fahren, um sie dort fachgerecht zu betreuen. Dafür müssen die Familien der Trainerinnen und Trainer zurückstecken. Müssen dieses immer wiederkehrende Spiel mitmachen.

Und letztlich erhalten die verantwortlichen Übungsleiterinnen und Übungsleiter – wenn überhaupt – nur eine ganz geringe finanzielle Entschädigung. Oftmals legen sie selber noch Geld drauf, um zu den Wettkämpfen zu kommen. Aber sie machen das, weil sie für die Sache, für ihren Verein, für ihren Sport und ihre Schützlinge brennen. Sie freuen sich, wenn einstudierte Abläufe sitzen. Und wenn es mal nicht so klappt, trösten sie ihre Sportler und Sportlerinnen. In diesem Jahr stehen die Personen im Rampenlicht, die sonst eher im Hintergrund arbeiten. Die Trainer und Trainerinnen wurden alle von den Sportvereinen selbst vorgeschlagen. Sowohl Heidemann als auch Schober machen klar, dass das Ehrenamt viel öfter in den Fokus rücken muss. Beide sind sich sicher: Genau die Richtigen stehen in diesem Jahr zur Wahl. Ausgezeichnet werden die Sieger zur Vollversammlung des Kreissportbundes. Einen Sportlerball wird es wegen der Pandemiebestimmungen in diesem Jahr nicht geben.

Link zum Online-Voting

https://formulare.lvz.de/sportlerwahl-landkreis-leipzig

Es kann ab sofort bis zum 10. April abgestimmt werden!

Das sind unsere Kandidaten
Trainer Erwachsene

Roberto Arnold steht neben der Wettkampfbetreuung an den Wochenenden auch unter der Woche drei Mal in den Krafträumen des SV 1919 Grimma. In den vergangenen 30 Jahren führte Roberto seine Schützlinge zu verschiedenen Deutschen Meister Titeln und Sachsenmeisterschaften. Darüber hinaus wurden unter seiner Regie noch viele weitere Podestplätze im Kraftdreikampf und Bankdrücken errungen.

Als absolutes Urgestein zählt Olaf Brosius (SSV Markranstädt), der seinem Verein seit den 1970`er Jahren die Treue hält. Im Prinzip läuft alles über seinen Tisch, von allgemeiner Organisation über die Rasenpflege bis hin zur Trainertätigkeit der 1.Herren. Diese übernahm er im Sommer 2019 nach dem Abstieg aus der Landesliga und führte das Aushängeschild des Vereins direkt zum Wiederaufstieg.

Franz Dögnitz (Wurzener Rudervereinigung) fungiert seit 2012 als Stützpunktleiter in Wurzen. In den Jahren 2016 – 2018 war er Trainer des Wurzer Ruderachters der Männer in der 1.Bundesliga (beste Platzierung: 4. Platz) und 2018 auch der Damen in dieser höchsten deutschen Liga (7.Platz). Insgesamt konnte er in den Jahren 2012-2021 stolze 283 Siege mit seinen Schützlingen erringen.

Nachdem Vanessa Hanisch 2018 als Sportlerin zum Hundesportverein Markkleeberg stieß, begann sie ein Jahr später bereits mit der Trainerausbildung und betreut seitdem 2x pro Woche das Agility-Training für Anfänger und Fortgeschrittene sowie am Wochenende das Welpentraining. Nach kurzer Babypause ging es zudem auch selbst wieder erfolgreich zurück ins Wettkampfgeschehen.

Seit 2004 ist Sebastian Hartmann bei den Sportkeglern Markranstädt. Dabei ist er sowohl als Spieler (mit 750 Kegeln Inhaber des Bundesligarekordes) als auch seit 2015 als Trainer der 1.Männermannschaft in der 2.Bundesliga nicht mehr wegzudenken. Mit seinem Team stellte er am 01.02.2020 einen Bundesligarekord mit 4.083 Kegeln auf. Unter der Woche trainiert Sebastian an zwei Tagen sowohl die Frauen und Männer als Kinder und Jugendliche.

Der seit 1966 als Leichtathletik Trainer tätige Werner Kargel fand im Jahr 1991 zu den Sportfreunden Neukieritzsch 1921. Bis zu 5x pro Woche deckt er seither das Training de AK14 bis hin zu den Senioren ab. Neben 14 Deutschen Meistertiteln konnte er sich als Trainer insbesondere über einen Hallenweltmeistertitel (2019) sowie 2x Gold bei der Hallen EM (2016) von Birgit Burzlaff freuen.

Ronny Lederer (Volleyballverein Grimma) ist bereits seit dem Jahr 2000 in der Trainerzunft. Der gegenwärtige Coach der 1.Damenmannschaft konnte in der leider abgebrochenen Saison 2019/20 den „Corona-Meistertitel“ in der 2.Bundesliga erringen. Trotz 4x Training pro Woche und teilweise weiten Auswärtsfahrten gelang es Ronny neben seiner beruflichen Laufbahn die geforderten Lizenzen zu erwerben und auf diesem hohen Niveau erfolgreich zu arbeiten.

Seit über 25 Jahren ist Ronny Metzker Trainer im Tanzclub Blau Gelb Grimma. Obwohl er als „Chefcoach“ im Prinzip für alle großen und kleinen Tänzer zuständig ist, liegt sein Schwerpunkt auf der Leistungsschiene. Hierbei stehen unzählige Turniersiege und Meistertitel bei nationalen und internationalen Turnieren zu Buche. Seine Paare waren zudem Mitglieder im sächsischen und deutschen Bundeskader. Aber Ronny kann auch „modern“, wie der Deutsche Meistertitel 2019 mit der Hip-Hop Formation des Vereins eindrucksvoll beweist.

Knapp 10 Jahre ist Udo Scherpe (TSG Markkleeberg von 1903) nun schon für seine TSG als Sportler, Kampfrichter und vor allem auch Trainer unermüdlich im Einsatz. Als absoluter Fachmann deckt er dabei das gesamte leichtathletische Repertoire ab: von Hoch- und Weitsprung, Sprint und Hürdenlauf, über alle Wurf- und Stoßdisziplinen bis hin zum Stabhochsprung (jeweils für Spezialisten als auch Sieben- und Zehnkämpfer). Sein Schützling Florian Tschernikl sprintete im Jahr 2020 unter die Deutsche Top10 über die 60m Hürden (indoor) und 110m Hürden.

Seit über 27 Jahren steht Michael Schramm (AktivSport SAXONIA) am Mattenrand, wenn seine Karatekas im In- und Ausland erfolgreich unterwegs sind. Neben insgesamt 10 Podestplätzen bei Welt- und Europameisterschaften stehen auch viele nationale Titel in Europa im Erwachsenen- und Nachwuchsbereich zu Buche (allein im Jahre 2017 über 120 Podestplätze in Europa, u.a. 3.Platz Lara Seydel bei der IFK-Weltmeisterschaft in Rumänien).

Trainer Nachwuchs

Nach 10 Jahren Leistungssport an der DHfK Leipzig wechselte Heike Birnbaum (SV 1919 Grimma) 1997 zurück in ihre Heimatstadt. Seit 2001 trainiert sie im dortigen Schwimm-Talentstützpunkt die Nachwuchsgruppen und übernahm 2015 die Verantwortung für die Leistungsgruppe 1.  Acht ihrer Schützlinge schafften seitdem die Delegierung an den Landesstützpunkt in Leipzig, wovon drei Jungs mit mehreren Top 10 Platzierungen in den Deutschen Jahrgangsbestenlisten registriert sind.

Niklas Bormann (Kickers 94 Markkleeberg) begann, bedingt durch eine schwere Verletzung im C-Jugend-Alter, frühzeitig die Trainerlaufbahn  und sammelte bereits als 16jähriger die ersten Erfahrungen als Co-Trainer. Ein Jahr später übernahm er seinen ersten Posten als „Chefcoach“ und betreute sogar zwei Mannschaften im E-Jugendbereich. In der Saison 2019/20 führte er trotz seines bravourösen Abiturs die U12 zum Aufstieg von der Stadtliga in die Stadtklasse. Aktuell trainiert Niklas neben seinem Sportmanagementstudium drei Mal pro Woche die U13, in Corona-Zeiten auch digital.

Fußball ist von klein auf die Leidenschaft von Sigmar Dennhardt, der seinem Heimatverein Olympia Frankenhain seit 1972 die Treue hält. Nachdem er bereits mit 14 Jahren eine Arbeitsgruppe Fußball an der Grundschule Frankenhain geleitet hatte, trainierte er später im Verein die Bambinis bis hin zur D-Jugend. Sigmar ist nicht nur die „gute Seele“ des Vereins, die an jeglichen Projekten und Aktionen beteiligt ist, sondern trainiert nach wie vor sportlich die Jüngsten und war zudem Serienmeister mit seiner F- und E-Jugend inklusive Aufstieg in die damalige Bezirksliga.

Seit 1982 ist Ina Heimbuch (TSG Markkleeberg von 1903) als Trainerin in Markkleeberg tätig. Bis zu 60 junge Sportler im Alter von 6-12 Jahren betreut sie mit ihrem Team pro Trainingstag an 2-3 Tagen pro Woche. Darüber hinaus ist Ina stellv. Abteilungsleiterin der TSG, Vorsitzende des RV Leipzig, Mitglied im KFA Landkreis Leipzig und zudem auch als Fachfrau in Wettkampfleitungen sehr gefragt. Ihre Schützlinge erzielten unzählige Podestplätze auf Kreisebene und konnten in der Folge in höheren Altersklassen Erfolge bis Mitteldeutsche Meister und Landesmeister erzielen.

Tom Kallenbach ist seit 1996 Mitglied im TSV 1906 Burkartshain. Seine Trainerlaufbahn begann mit der Saison 2012/13. Zwei Mal pro Woche trainierte er seitdem Nachwuchsteams und errang schließlich mit den E-Junioren in der Saison 2016/17 den Staffelsieg in der Kreisliga B. Nach dem Aufstieg gelang in der Folgesaison ein hervorragender 4.Platz in der Kreisliga A. Aktuell steckt Tom sein Herzblut in die F-Jugend der Burkartshainer.

Im Alter von 6 Jahren trat Sebastian Michael dem SV Eintracht Sermuth bei und durchlief alle Nachwuchsmannschaften bis hin zu den 1.Männern. Seit 2014 fungiert er mit einer C-Lizenz als Übungsleiter im Nachwuchsbereich, aktuell als Trainer der D-Jugend mit 2x Training pro Woche. Darüber hinaus ist Sebastian u.a. der Koordinator sämtlicher Spielgemeinschaften der G bis C-Jugend der Abteilung Fußball, Organisator des jährlichen Sommercamps der NW-Mannschaften in Grünheide und der Hallenturniere in der Arche Hausdorf und Mitgestalter der Vereins-Homepage.

Seit 1984 durchlief Stan Moritz alle Jugendteams des BBV 1950 Wurzen und schaffte es letztlich bis zu den 1.Herren ins Oberligateam. Das erste Mal an der Seitenlinie stand er dann 1994 und coachte seitdem sowohl das  Damen- als auch diverse Nachwuchsteams des Vereins. Sowohl sportlich (2018 Bezirksmeister U14, 2018 und 2019 Sieger des Internationalen Turniers in Mezöbereny/Ungarn mit der U16) als auch mit seiner umgänglichen und zuverlässigen Art ist er als Haupt-Nachwuchstrainer in der Ringelnatz-Stadt nicht mehr wegzudenken.

Anne Pohle ist seit 2001 als Übungsleiterin im Reitverein agra Markkleeberg tätig, wobei sie auf einen großen Erfahrungsschatz aus ihrer eigenen, erfolgreichen Karriere als Vielseitigkeitsreiterin zurückgreifen kann. Neben dem Training junger Reiterinnen bildet Anne aber auch Pferde, wie z.B. den Wallach „Colani Sunrise“ aus, der 2019 mit der Deutschen Nationalmannschaft Mannschafts-Europameister unter Kai Rüder wurde. Trotz mittlerweile dreier eignerer Kinder und voller Berufstätigkeit leitet sie zudem eine Springfördergruppe, Bodenarbeitskurse und eine Zwergengruppe für Kinder im Alter von 3-5 Jahren. Ihre größeren Schützlinge holen Jahr für Jahr unzählige Medaillen und Siegerschleifen.

Seit der Saison 2016/17 ist Max Richter Trainer im Volleyballverein Grimma und seit 2020 auch im Besitz des C-Trainerschein. Gegenwärtig stehen neben der weiblichen U18 und U20 auch noch die überwiegend aus Jugendspielerinnen bestehenden 2. Damen unter seiner Regie. Da Max zudem auch Co-Trainer der 1. Damen in der 2. Bundesliga ist, stehen insgesamt 6 Trainingseinheiten pro Woche plus deutschlandweite Spiele an den Wochenenden auf dem Programm. Sein bislang größter Erfolg als Chefcoach war der 3. Platz bei der Sachsenmeisterschaft mit der männlichen U20.

Silko Stein wechselte im Jahr 2012 gemeinsam mit seinem Sohn zum Hohnstädter Sportverein und übernahm sofort die E-Junioren als Trainer. Diese Mannschaft führte er bis hoch zur A-Jugend und betreut sie auch noch in der aktuellen Saison 2020/21. Zusätzlich trainiert er auch die D-Junioren, was in Summe vier Trainingseinheiten plus die Punktspiele am Wochenende bedeutet. Große sportliche Erfolge waren u.a.: 2017/18 Meister und Pokalsieger C-Jugend, 2018/19 Meister A-Jugend mit Aufstieg in die Landesklasse. „Nebenher“ ist Silko noch stellv. Abteilungsleiter, Jugendwart und Integrationsverantwortlicher im Verein.